Interview mit Peter Gröbly


Maurmer Post

12. Januar 2018, Seite 3.

http://www.maurmer-post.ch/documents/MP0218.pdf

 

 

Nachgefragt bei Peter Gröbly, Präsident der SP Maur

«Ich werde mich mehr der Familie widmen»

27 Jahre lang hat Peter Gröbly (62) in der Gemeinde Maur gelebt. Jetzt ist der aktuelle Präsident der Sozialdemokratischen Partei Maur nach Männedorf ge­zogen.

 

Peter Gröbly, was bedeutet Ihr Wegzug nach Männedorf für das Präsidium der SP Maur?

Ich werde nach acht Jahren im Amt das Präsidium dieses Jahr im März abgeben. Es war eine spannende Zeit und ich freue mich, wenn sich die Partei weiterhin für poli­tische Diskussionen engagiert und sich in Geschäfte der Gemeinde einmischt.

 

Gibt es bereits einen Nachfolger?

An der Mitgliederversammlung im März werden wir eine Nachfolge präsentieren.

 

Wer kandidiert für die Wahlen?

Wir werden Felix Senn für das Amt des Gemeinderates, Nadja Kuhn für die Sozial­behörde und Martina Pfirter für die Rechnungsprüfungskommission aufstellen.

 

Man munkelt, dass die SP die Kandidatur der parteilosen Cornelia Bräker als Schulpflege­präsidentin unterstützt – ist dem so?

Wir möchten uns noch den Gegenkandidaten anhören, um dann zu entscheiden, wen wir unterstützen wollen. Aber grundsätzlich verstehen wir nicht, warum ihre Arbeit so schlecht sein soll. Der grosse Teil der Eltern der aktuellen Schülerschaft scheint mit der Schule zufrieden zu sein.

 

Unterstützt die SP Maur noch andere parteilose Kandidaten?

Wir prüfen noch weitere Kandidatinnen und Kandidaten.

 

Was hat Ihrer Ansicht nach die SP Maur für ein Standing in der Gemeinde?

Die SP Maur hat an den letzten Wahlen immer etwa 12 Prozent Wähleranteil erzielt. Die Partei hat ca. 60 Mitglieder und Sympathisanten. Der SP Maur gelingt es immer wieder, dass die Bevölkerung an Veranstaltungen zu grossen politischen Themen teilnimmt, z.B. Migrations­politik.

 

Welche Aufgabe hat die SP in der Gemeinde?

Sie ist die kritische Stimme in der eher bürgerlichen Gemeinde. Sie bringt die linken Aspekte wie Solidarität, Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit in die Diskussionen mit ein.

 

Kehren Sie der Gemeinde komplett den Rücken?

Nein, bei meiner Arbeit als Architekt werde ich das Büro in der Forch beibehalten.

 

Würden Sie uns den Grund Ihres Wegzugs verraten?

Der ist rein privater Natur. Männedorf liegt genau in der Mitte zwischen dem Arbeitsort meiner Lebenspartnerin und meinem. Die Mietwohnung in einem 400-jährigen Haus durfte unser Büro umbauen.

 

Und der Abschied als SP-Präsident? Was ist der Grund dafür?

Der geht mit dem privaten Grund einher. Im Übrigen halte ich es für unseriös, so ein wichtiges Amt zu bekleiden, wenn man ausserhalb der Gemeinde lebt.

 

Bleiben Sie politisch aktiv?

Ich habe der SP Maur zugesagt, in der Zeit des Wahlkampfs in diesem Jahr dem Wahlkampfgremium beizusitzen. Ansonsten aber werde ich mich zurückziehen und mich mehr der Familie widmen. Ich habe beispielsweise meinem Sohn einen Hüte–tag pro Woche für den Enkel versprochen. Aber es gibt noch mehr familiäre Dinge, die viel Aufmerksamkeit benötigen.

Interview Dörte Welti