Drei (utopische) Anmerkungen zur kantonalen Kulturförderung
Das Flagschiff der Zürcher Kultur arbeitet arg defizitär, mit einer Eigenwirtschaftlichkeit von 38%, was heisst, dass weitere Sponsoren nochmals einiges Geld aufwerfen müssen. Da ab Spielzeit 2012/13 über die nächste Beitragsperiode von acht Jahre entschieden wird, wäre es an der Zeit, über die weitere Beitragsberechtigung an das Opernhaus nachzudenken. Sicher jedenfalls sollte die Höhe des Betrages ernsthaft überprüft werden, wenn gleichzeitig die Prämienverbilligungen für die Krankenkassenprämien anscheinend problemlos zusammengestrichen werden können. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass bereits im Jahr 2002 im Kulturförderungsleitbild empfohlen wurde: «Gerade weil die finanzielle Verantwortung des Kantons für das Opernhaus nicht grundsätzlich diskutiert werden kann, ist darauf zu achten, dass sich die Schere zwischen dem Engagement für die Oper und demjenigen für die mittleren und kleinen Institute sowie für die freie Kunst- und Künstlerszene nicht weiter öffnet.»
Nun zu einem erfreulicheren Thema in Zusammenhang mit der Kulturförderung: Jahr für Jahr wird im Rahmen der Werkankäufe eine solide bis hochkarätige Sammlung im Bereich der Bildenden Kunst zusammen getragen. Wer nicht zufällig in kantonalen Liegenschaften arbeitet oder zu Besuch ist, bekommt diese Werke, die dem Staat – also uns allen – gehören, kaum bis nie zu sehen. Wäre es nicht möglich, diese Sammlung in einer oder mehreren kuratierten Ausstellungen zugänglich zu machen?
Es könnten dazu die leerstehenden Gebäude auf dem Kasernenareal benutzt werden. Das könnte der Startschuss zum Beginn der Entwicklung zu einem Museumsquartier hin sein. Wer noch mehr Ideen braucht, siehe hier: http://www.mqw.at