USR III: Pogramm zur Ruinierung der Städte und Gemeinden

Heute hat der Zür­cher Re­gie­rungs­rat die Ver­nehm­las­sung zur Um­set­zung der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III auf kan­to­na­ler Ebene eröff­net. Dabei zeigt sich: Der Re­gie­rungs­rat rech­net die Aus­fälle für die Städte und Ge­mein­den schön.

Bei der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III scheint sich das Trau­er­spiel der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form II zu wie­der­ho­len: Auch die neue «Re­form» ist eine Black­box, deren Aus­fälle nicht zu­ver­läs­sig ge­schätzt wer­den kön­nen und von den Be­für­wor­tern sys­te­ma­tisch schön­ge­rech­net wer­den. Die Ver­nehm­las­sungs­vor­la­ge, die der Re­gie­rungs­rat heute vor­ge­stellt hat, macht hier keine Aus­nah­me.

 

Der Re­gie­rungs­rat rech­net mit einem Aus­fall von 373 bis 429 Mil­lio­nen Fran­ken für die Ge­mein­den. Davon ent­fal­len gemäss sei­nen Be­rech­nun­gen 241 bis 343 Mil­lio­nen auf die ob­li­ga­to­ri­schen Teile der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III. Die Aus­fälle durch die fa­kul­ta­tive zins­be­rei­nigte Ge­winn­steuer sowie die von ihm be­an­tragte Sen­kung des kan­to­na­len Ge­winn­steu­er­sat­zes von 8 auf 6 Pro­zent be­lau­fen sich nach den Be­rech­nun­gen des Re­gie­rungs­rat also auf 86 bis 132 Mil­lio­nen Fran­ken. Diese Rech­nung kann, sogar unter den op­ti­mis­tischs­ten An­nah­men be­züg­lich Mehr­ein­nah­men von Hol­ding-, Do­mi­zil- und ge­misch­ten Ge­sell­schaf­ten, un­mög­lich auf­ge­hen. Ins­be­son­de­re, wenn man be­ach­tet, dass diese Ge­sell­schaf­ten in den ers­ten fünf bis zehn Jah­ren in­folge von Auf­lö­sun­gen stil­ler Re­ser­ven kaum Staats- und Ge­mein­de­steu­ern zah­len wer­den.

Kan­ton rech­net Bschiss an den Ge­mein­den schön

Be­rech­nun­gen der SP-Kan­tons­rats­frak­tion auf Basis der Steu­er­da­ten der Ge­mein­den zei­gen, dass die ge­plante Sen­kung des Ge­winn­steu­er­sat­zes al­leine für jene 63 Ge­mein­den, die 2014 mehr als eine Mil­lion an Ge­winn­steu­ern ein­ge­nom­men ha­ben, Aus­fälle von 297 Mil­lio­nen Fran­ken nach sich zieht (siehe Auf­stel­lung in der am Mon­tag ein­ge­reich­ten Dring­li­chen An­frage). Die Aus­fälle der üb­ri­gen 105 Ge­mein­den sind dabei noch nicht ein­mal mit­ein­be­rech­net. Mit an­de­ren Wor­ten: Wer­den die Aus­fälle für die Ge­mein­den nicht schön­ge­rech­net, re­sul­tiert für die Ge­mein­den ein Aus­fall in der Höhe von deut­lich über einer hal­ben Mil­li­arde jähr­lich.

 

Empörend ist zu­dem, dass der Re­gie­rungs­rat seine Ab­sicht, die Ge­mein­den an der höhe­ren Ab­gel­tung der Kan­tone an der di­rek­ten Bun­des­steuer par­ti­zi­pie­ren zu las­sen, nicht in die Tat um­zu­set­zen ge­denkt. Zwar be­kräf­tigt er die­ses An­sin­nen auch in der Ver­nehm­las­sungs­vor­la­ge, er­klärt dann aber ein­fach die 70 bis 100 Mil­lio­nen, die der Kan­ton auf­grund der Aus­wir­kun­gen der USR III auf den in­ner­kan­to­na­len Fi­nanz­aus­gleich zu­sätz­lich in die­sen ein­be­zah­len muss, zum Ge­mein­de­an­teil an der Kom­pen­sa­tion des Bun­des. Das aber ist eine Mo­gel­pa­ckung: Ge­mein­den, die vom Res­sour­cen­aus­gleich nicht be­trof­fen sind, wer­den die Steu­er­aus­fälle durch die USR III vollstän­dig sel­ber tra­gen müs­sen.

 

Für die SP Kan­ton Zürich ist klar: Die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III ist un­ver­ant­wort­lich und un­be­zahl­bar, ein Pro­gramm zur Rui­nie­rung der Fi­nan­zen von Städ­ten und Ge­mein­den, ihre Um­set­zung ist zu ver­hin­dern. Am bes­ten da­durch, dass die Re­form be­reits in der Volks­ab­stim­mung vom 12. Fe­bruar 2017 mit einem NEIN zum Schei­tern ge­bracht wird.